Hundehaftpflicht trotz Schufa: So sichern Sie sich und Ihren Vierbeiner ab
Hundehaftpflicht trotz Schufa - Jetzt abschließen.Die Haltung eines Hundes bringt viel Freude – aber auch Verantwortung. In vielen Bundesländern Deutschlands ist eine Hundehaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Sie schützt den Hundehalter vor den finanziellen Folgen, wenn der Hund einen Schaden verursacht. Denn auch der gut erzogene Familienhund kann plötzlich unvorhersehbar reagieren – etwa wenn er sich erschreckt, einen anderen Hund anbellt oder einem Kind etwas zu stürmisch begegnet. Die Folgen können kostspielig sein: Sachschäden, Personenschäden oder sogar rechtliche Auseinandersetzungen.
Eine Hundehaftpflicht übernimmt in solchen Fällen die Kosten und wehrt unberechtigte Forderungen ab – ein wichtiger Schutzschild für jeden Hundehalter. Doch was ist, wenn die eigene Schufa negativ ist? Bedeutet ein negativer Bonitätseintrag automatisch, dass man keine Hundehaftpflichtversicherung mehr abschließen kann? Und droht damit womöglich auch ein Verstoß gegen gesetzliche Pflichten?
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, wie Sie trotz Schufa-Eintrag eine Hundehaftpflicht bekommen, worauf Sie bei Tarifen und Zahlungsmodellen achten sollten und welche Alternativen es gibt, um sich und Ihren Vierbeiner dennoch zuverlässig abzusichern.
Was ist eine Hundehaftpflichtversicherung und warum ist sie so wichtig?
Die Hundehaftpflicht ist eine spezielle Form der Tierhalterhaftpflichtversicherung. Sie springt ein, wenn ein Hund Dritte schädigt – also Personen, Tiere oder Sachen. Laut deutschem Gesetz (§ 833 BGB) haftet der Tierhalter unbeschränkt und ohne Verschulden für Schäden, die durch das Tier entstehen.
Beispiele:
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Ihr Hund beißt einen anderen Hund beim Gassigehen.
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Ein Passant stürzt, weil Ihr Hund ihn anspringt.
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Ihr Hund reißt sich los und verursacht einen Verkehrsunfall.
Solche Schäden können schnell mehrere tausend Euro oder sogar in die Millionenhöhe gehen – besonders bei Personenschäden. Ohne Versicherungsschutz kann das existenzbedrohend werden.
Hundehaftpflichtversicherung – Pflicht in vielen Bundesländern
In einigen Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben:
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Pflicht z. B. in: Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
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Pflicht für bestimmte Rassen oder Hunde ab bestimmter Größe/Gewicht in: Bayern, NRW, Hessen u. a.
Unabhängig von der gesetzlichen Lage empfiehlt sich eine Hundehaftpflicht für jeden Hundehalter, denn auch der bravste Hund kann mal unvorhersehbar reagieren.
Schufa – Was ist das eigentlich?
Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) sammelt Informationen über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern. Sie erstellt daraus einen Bonitätsscore, der Kreditwürdigkeit signalisiert. Negative Einträge können z. B. entstehen durch:
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Nicht bezahlte Rechnungen
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Inkassoverfahren
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Mahn- oder Vollstreckungsbescheide
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Privatinsolvenz
Versicherungen nutzen die Schufa-Auskunft, um das Risiko potenzieller Kunden zu bewerten – besonders bei Tarifen mit Ratenzahlung.
Hundehaftpflicht trotz negativer Schufa: Ist das möglich?
Ja, es ist möglich! Auch mit negativer Schufa können Hundehalter eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Allerdings gibt es Einschränkungen und Besonderheiten:
✅ Versicherungen ohne Bonitätsprüfung
Einige Anbieter verzichten ganz auf die Schufa-Prüfung – vor allem, wenn die Versicherung im Voraus bezahlt wird (z. B. als Jahresbeitrag).
✅ Zahlung per Vorkasse oder einmaliger Beitrag
Die meisten Versicherer gewähren Versicherungsschutz, wenn der Beitrag einmal jährlich im Voraus gezahlt wird. Das mindert das Risiko für den Anbieter, selbst bei schwacher Bonität.
✅ Spezialisierte Anbieter für Kunden mit Schufa-Eintrag
Es gibt Tarife und Gesellschaften, die sich auf versicherbare Kunden mit negativer Bonität spezialisiert haben – häufig auch mit Tarifen ohne Ratenzahlungsoption, aber voller Deckung.
Was sollten Sie bei der Auswahl beachten?
💡 Deckungssumme
Eine solide Hundehaftpflicht sollte mindestens 5 Millionen Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdecken. Besser sind 10 oder sogar 20 Millionen.
💡 Selbstbeteiligung
Einige günstige Tarife enthalten eine Selbstbeteiligung im Schadensfall – z. B. 150 €. Achten Sie darauf, ob Sie im Ernstfall selbst zahlen müssten.
💡 Beitragshöhe
Günstige Tarife beginnen ab ca. 30–60 € im Jahr, je nach Rasse, Bundesland und Anbieter. Bei schlechter Bonität kann es geringfügig teurer werden.
💡 Zahlungsweise
Wer eine negative Schufa hat, sollte sich auf Jahreszahlung oder Vorkasse einstellen. Viele Versicherer lehnen monatliche Zahlweise in diesem Fall ab.
Wie finde ich eine Hundehaftpflicht trotz Schufa?
Hier sind drei bewährte Wege:
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Vergleichsportale nutzen: Einige Portale bieten Filter für Tarife ohne Bonitätsprüfung oder mit Vorkasse-Option.
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Direkt bei Spezialanbietern anfragen: Es gibt Makler und Versicherungen, die sich auf Kunden mit Bonitätsproblemen fokussieren.
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Beratung nutzen: Ein Versicherungsmakler kann gezielt passende Angebote vermitteln – oft auch ohne Schufa-Abfrage.
Was passiert, wenn man keine Hundehaftpflicht hat?
Ohne Versicherung haften Sie privat mit Ihrem gesamten Vermögen. Kommt es zu einem Personenschaden, kann das lebenslange Zahlungsverpflichtungen nach sich ziehen. Zusätzlich drohen Bußgelder, wenn die Versicherung gesetzlich vorgeschrieben ist.
Gibt es Alternativen oder Übergangslösungen?
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Versicherung über Dritte: Manche Hundehalter lassen den Hund z. B. über Familienangehörige versichern – möglich, wenn dieser offiziell als Halter gilt.
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Kurzfristige Deckung: Einige Anbieter ermöglichen eine sofortige Deckung gegen Vorkasse – auch als Übergang bis zur Klärung der Schufa-Lage.
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Zahlungsvereinbarungen mit dem Anbieter: In Einzelfällen lässt sich eine individuelle Lösung mit dem Versicherer finden.
Vorteile einer Hundehaftpflicht trotz Schufa
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Sicherheit für Halter und Hund
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Schutz vor finanziellen Folgen
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Erfüllung gesetzlicher Vorgaben
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Vermeidung von Bußgeldern oder Auflagen
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Anbieter ohne Schufa-Anfrage verfügbar
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Meist günstige Beiträge bei Vorkasse möglich
FAQ: Häufige Fragen zur Hundehaftpflicht trotz Schufa
1. Bekomme ich eine Hundehaftpflicht, wenn ich in der Schufa stehe?
Ja, viele Anbieter bieten auch Tarife für Kunden mit negativer Schufa – meist bei Jahreszahlung im Voraus oder mit speziellen Konditionen.
2. Muss ich bei Abschluss der Hundehaftpflicht meine Bonität nachweisen?
In der Regel nicht aktiv – die Bonitätsprüfung erfolgt im Hintergrund durch eine automatisierte Schufa-Abfrage. Einige Anbieter verzichten darauf.
3. Welche Anbieter bieten Hundehaftpflicht ohne Schufa-Prüfung?
Das sind meist kleinere oder spezialisierte Versicherer. Namen und Tarife ändern sich häufig – ein Vergleich oder Maklerkontakt lohnt sich.
4. Kann ich monatlich zahlen trotz Schufa?
Meist nicht. Bei negativer Schufa lehnen viele Versicherer monatliche Raten ab. Vorkasse oder jährliche Zahlung ist fast immer Voraussetzung.
5. Ist eine Hundehaftpflicht Pflicht?
In vielen Bundesländern ja – und zwar für alle Hunde, unabhängig von Rasse oder Größe. In anderen gilt die Pflicht nur für bestimmte Rassen.
6. Was kostet eine Hundehaftpflicht trotz Schufa?
Die Preise liegen meist im Bereich von 30–90 € jährlich. Bei Zahlungsausfällen oder höherem Risiko kann es etwas teurer sein.
7. Was passiert, wenn ich keine Versicherung habe?
Im Schadensfall haften Sie vollumfänglich mit Ihrem Privatvermögen. Bei Pflichtverletzung drohen zusätzlich Bußgelder und Auflagen.
8. Kann ich den Hund über eine andere Person versichern lassen?
Ja, wenn diese Person offiziell als Halter auftritt. Das kann eine rechtliche Grauzone sein – sollte also gut überlegt sein.
9. Welche Leistungen sollte eine gute Hundehaftpflicht enthalten?
Mindestens:
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5 Mio. € Deckungssumme
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Schutz bei Personenschäden
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Mietschäden (z. B. an Ferienwohnungen)
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Fremdbetreuung (z. B. Hundesitter)
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Auslandsdeckung (Europa oder weltweit)
10. Wo kann ich Angebote vergleichen oder beantragen?
Auf Versicherungsvergleichsportalen, bei Maklern oder direkt auf Webseiten von Hundeversicherungen ohne Schufa-Prüfung.
Fazit: Auch mit negativer Schufa gut abgesichert
Eine Hundehaftpflicht trotz negativer Schufa ist durchaus möglich – vorausgesetzt, man ist bereit, auf Vorkasse-Modelle umzusteigen und auf monatliche Zahlung zu verzichten. Wer gezielt nach Tarifen ohne Bonitätsprüfung sucht, wird bei spezialisierten Anbietern fündig und kann seinen Hund zuverlässig absichern – auch ohne perfekten Schufa-Score.
Wichtig ist dabei, sich nicht entmutigen zu lassen: Eine schlechte Bonität bedeutet nicht, dass man automatisch von sinnvollem Versicherungsschutz ausgeschlossen ist. Es lohnt sich, mehrere Angebote zu vergleichen, auf seriöse Anbieter zu setzen und sich nicht auf unseriöse Lockangebote einzulassen. Auch wenn die Vorauszahlung auf den ersten Blick unbequem erscheint, bringt sie klare Vorteile: keine Zahlungsausfälle, kein Kündigungsrisiko und oft sogar günstigere Jahresbeiträge.
Besonders in Bundesländern mit Versicherungspflicht sollten Hundehalter schnell aktiv werden, um mögliche Bußgelder oder behördliche Auflagen zu vermeiden. Wer frühzeitig handelt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Hund – und kann beruhigt gemeinsam durchs Leben gehen, unabhängig von der Schufa-Auskunft.